Inklusion und Wohlbefinden

Mit Kindern über Krieg sprechen – so gelingt es dir

Mit diesen Tipps schaffst du Sicherheit und Vertrauen in deiner Kita, auch wenn die Nachrichtenlage unruhig ist.
Wie sprechen wir mit Kindern über Krieg und Katastrophen?
April 10, 2025
Lesezeit
6
min.
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In Eile? Hier ist die Kurzfassung:

  • Kinder bekommen oft mehr mit, als wir denken – besonders bei beängstigenden Nachrichten wie Krieg oder Naturkatastrophen.
  • Wichtig ist, ihre Gefühle ernst zu nehmen und ihnen zu zeigen, dass du für sie da bist.
  • Am Ende findest du praktische Tipps und hilfreiche Bücher, wie du solche Themen in der Kita sensibel und kindgerecht angehen kannst.

Wenn Kinder von beängstigenden Ereignissen wie Krieg, Bränden oder Krankheiten hören, entsteht schnell Verunsicherung. Nachrichten, die uns Erwachsenen weit entfernt erscheinen, fühlen sich für die Kleinsten oft erschreckend nah an.

Als pädagogische Fachkraft fragst du dich vielleicht: Wie gehe ich das Thema am besten an? Und was mache ich, wenn ich selbst keine beruhigende Antwort habe?

Keine Sorge, du bist nicht allein. Wir zeigen dir, wie du schwierige Themen sensibel mit Kindern besprechen und ihnen gleichzeitig Sicherheit und Geborgenheit geben kannst.

Warum wirken Nachrichten auf Kinder so beängstigend? 

Kinder erleben die Welt mit ihrer Fantasie viel intensiver als Erwachsene. Zwischen zwei und fünf Jahren fällt es ihnen oft schwer, spielerische Fantasie und Realität klar auseinanderzuhalten. Ein Waldbrand in den Nachrichten kann für ein Kind schnell so wirken, als sei der Lieblingsspielplatz in Gefahr.

Kinder gehen oft anders mit schlimmen Nachrichten um, als wir es tun. (Bild: Frank Ching auf Unsplash)

Deshalb ist es wichtig, dass du Kindern bei der Verarbeitung dieser Nachrichten hilfst und ihnen Sicherheit gibst.

Gefühle zählen mehr als Fakten. Ein einfacher Satz wie „Mach dir keine Sorgen, das passiert ganz weit weg“ reicht meist nicht aus. Für Kinder spielt die Entfernung keine Rolle, ihre Gefühle sind echt und unmittelbar.

Was du konkret sagen kannst:

  • „Es ist okay, Angst zu haben. Wenn ich Angst habe, hilft es mir, darüber zu sprechen.“
  • „Viele Menschen machen sich gerade Sorgen – du bist nicht allein damit.“
  • „Möchtest du ein Bild malen, um zu zeigen, wie du dich fühlst?“
  • „Vielleicht hilft ein Kuscheln oder gemeinsames tiefes Durchatmen?“

The big ideas

Hilfreiche Bücher zum Thema:

Eltern frühzeitig einbinden 

Besonders bei schwierigen Themen ist es wichtig, Eltern einzubeziehen. Eltern vertrauen dir und deinem Team ihre Kinder an – kommuniziere daher offen und transparent.

Drei Tipps für eine gute Zusammenarbeit mit Familien:

  1. Teile den Eltern mit, warum du ein Thema aufgreifst und wie du es kindgerecht behandeln möchtest.
  2. Gib einen kurzen Überblick darüber, welche Aspekte du besprechen wirst. Das hilft Familien, das Thema zu Hause fortzuführen.
  3. Nutze digitale Kita-Plattformen wie Famly, um einfach und direkt mit Familien zu kommunizieren.

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Was, wenn du keine Antwort hast? 

Kinder überraschen oft mit schwierigen Fragen. Sei in solchen Momenten ehrlich:

„Das ist eine wichtige Frage. Lass uns später nochmal zusammen darüber sprechen.“ Stimme dich danach mit Kolleg:innen oder Eltern ab, wie du das Thema aufgreifen kannst.

Auch du darfst Angst haben. Natürlich können schwierige Ereignisse auch für dich belastend sein. Es ist völlig in Ordnung, diese Gefühle behutsam mit den Kindern zu teilen. Wenn du dich selbst gerade nicht bereit fühlst, ein Thema souverän zu behandeln, sprich offen mit deinem Team. Gemeinsam findet ihr die beste Lösung.

Versuche klar und beruhigend zu bleiben, wenn du schwierige Nachrichten erklärst. (Bild: Jonathan Borba auf Unsplash)

Wie viele Details brauchen Kinder? 

Gerade bei schwierigen Nachrichten wie aktuell dem Krieg in der Ukraine genügen kindgerechte Erklärungen: „Im Moment kämpfen einige Menschen miteinander. Dabei werden Menschen verletzt und das macht viele traurig. Aber wir passen gut auf euch auf.“

Komplexe Details oder Bilder sind dabei nicht hilfreich. Bleib klar und beruhigend – das gibt Kindern Sicherheit.

Checkliste: So sprichst du schwierige Themen in der Kita an

  • Gib Kindern Sicherheit und Geborgenheit.
  • Erkläre kurz, klar und kindgerecht – keine erschreckenden Details.
  • Vermeide verwirrende Euphemismen (sprich deutlich, z. B. „Menschen werden verletzt“).
  • Nutze Geschichten oder ein Puppentheater zur kindgerechten Vermittlung (z. B. von Stiftung Lesen empfohlen).
  • Achte auf eine ruhige Körpersprache und Gelassenheit.
  • Sei geduldig: Kinder fragen oft mehrmals nach, um sich sicher zu fühlen.
  • Erlaube Kindern, ihre Gefühle spielerisch zu verarbeiten.
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Please note: here at Famly we love sharing creative activities for you to try with the children at your setting, but you know them best. Take the time to consider adaptions you might need to make so these activities are accessible and developmentally appropriate for the children you work with. Just as you ordinarily would, conduct risk assessments for your children and your setting before undertaking new activities, and ensure you and your staff are following your own health and safety guidelines.

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